Gastlesung mit Kaffee & Kuchen
Else Lasker-Schüler, Nelly Sachs und Mascha Kaléko. Drei Frauen, die einiges gemeinsam hatten: in einer männerdominierten Schriftstellerszene setzten sie sich erfolgreich durch, als Jüdinnen sahen sie sich mit der Verfolgung und den Verboten der Nationalsozialisten konfrontiert.
Und trotzdem schrieben sie – jede auf ihre ganz unterschiedliche Weise: avantgardistisch, wortgewaltig, zart, modern, melancholisch, berührend, ironisch, erotisch, ergreifend und stark.
Natalia Herrera beleuchtet in dieser Lesung das Leben der drei Dichterinnen und liest aus ihren Werken.
Sonntag, 16. April 2023, 16 Uhr
Wallgraben Theater
Rathausgasse 5a
79098 Freiburg
Kaffee & Kuchen ab 15 Uhr
Olivia Wenzel: 1000 Serpentinen Angst
Herkunft: Leseperformance und Gespräch mit Rufine Songué
„1000 Serpentinen Angst“ (S. Fischer, 2020) kreist um das Leben einer jungen, in der DDR geborenen, schwarzen Frau. Mit rasanten Sprüngen zwischen Zeiten, Bildern und Orten verbindet Olivia Wenzel Familiengeschichte und Gesellschaftsanalyse. Von Berlin über Vietnam, Marokko, die USA, Polen und zurück nach Thüringen, von der linientreuen Großmutter über die rebellierende Mutter bis zum verlorenen Zwillingsbruder erzählt dieses temporeiche Romandebüt von Ausgrenzung und Einsamkeit, von Herkunft und Verlust, aber auch von Humor und Lebensfreude.
Auswärts lesen! Das Literaturhaus eröffnet mit „Herkunft – Reihe zu feinen Unterschieden“ im März und April 2023 einen Gesprächsraum in Freiburger Stadtteilen. Einen Raum für neue Bücher, für Fragen nach Klasse, Migration und Zugehörigkeit. Von Herkunft erzählen: Vom 10. bis 13. Mai 2023 laden wir zum Abschlussfestival ins Literaturhaus ein.
Foto: © Juliane Hahn
Die Lesereihe „Herkunft“ wird gefördert im Impulsprogramm „Kunst trotz Abstand“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und findet in Kooperation mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und dem Förderkreis Literaturhaus Freiburg statt.
Bei dieser Ausgabe kooperiert daneben: zusammen leben e. V.
Datum: 17.4.2023, 20 Uhr
Ort: zuka solicafé im Haus der Jugend, Uhlandstraße 2, 79102 Freiburg
Eintritt frei
Am Vormittag des 18.4. liest Olivia Wenzel auf Einladung des UWC College aus der englischen Übersetzung „1000 Coils of Fear“ (Dialogue Books, 2022) und kommt ins Gespräch mit Schüler*innen.
Im Lesekreis Französische Literatur, angeboten von der Romanistin Dr. Elisabeth Egerding, findet auf dem Sprachniveau B2/C1 ein Austausch über französische (Gegenwarts-) Literatur statt.
Im April wird über „Chagrin d’école“ von Daniel Pennac gesprochen. Die Teilnahme am Lesekreis setzt die Lektüre des Buches voraus.
Nur mit Voranmeldung per Mail an elisabeth-egerding@web.de
Hauptstelle, Münsterplatz 17, 3. OG
Unsere Vorlesepatin Marion Ernst liest Bilderbuchgeschichten vor. Einfach dazusetzen, Ohren auf und lauschen.
Für Kinder ab 3 Jahren.
Mediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-Platz 2
Unsere Lesepatinnen lesen neue spannende, lustige und schöne Geschichten vor. Für Kinder zwischen 3-6 Jahren – aber auch alle anderen sind herzlich willkommen!
Stadtteilbibliothek Haslach, Carl-Kistner-Str. 59
Unsere Vorlesepatin Beate Düe liest für kleine Zuhörende ab 3 Jahren spannende und unterhaltsame Geschichten und zeigt die Bilder auf großer Leinwand.
Stadtteilbibliothek Mooswald, Falkenbergerstr. 10
Helmut Böttiger: Die Jahre der wahren Empfindung
Lesung und Gespräch mit Karl-Heinz Ott über die wilde Literatur der 70er Jahre
Die 70er Jahre waren ganz anders. Gerade die seit 1968 verbreitete Parole vom „Tod der Literatur“ löste eine wuchernde Blütezeit der Literatur aus! Überall wurden kleine alternative Literaturzeitschriften, Verlage und Buchhandlungen gegründet. Eine neue Generation begann nach Freiräumen für die eigene Subjektivität zu suchen. Peter Schneiders „Lenz“ wirkte wie ein Fanal, es entstand eine von der angloamerikanischen Beat-Generation beeinflusste Lyrik, feministische Romane wurden zu Bestsellern und gleich mehrere Autor*innen wandten sich den Prägungen durch ihre Naziväter zu.
In dieser Aufbruchsstimmung gründete 1975 eine Gruppe aus der undogmatischen Linken die Freiburger Buchhandlung jos fritz. Im Vorfeld des 50-jährigen Ladenjubiläums blicken die Buchhändler*innen mit dem jüngsten Buch des Literaturwissenschaftlers und Autors Helmut Böttiger auf die anarchischen Anfangsjahre zurück. Durch den Abend führt der Schriftsteller Karl-Heinz Ott.
Veranstalter: Buchhandlung jos fritz in Kooperation mit dem Literaturhaus Freiburg
Datum: 19.04.2023, 19:30 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 9/6 Euro
Ronya Othmann: die verbrechen
Lesung und Gespräch mit Theresa Roessler
„wir werden die detonation rückwärts lesen.“ Die Wörter in Ronya Othmanns erstem Gedichtband kennen keine Grenzen für Zeiten, Begehren und Nationen. Widerständig und zugleich verletzlich tragen sie einen neuen Ton in die Gegenwart, erzählen von der Fremde des eigenen Lebens und einem nie endenden Heimweh – von allem, „wovon du weißt, wenn du deine augen schließt“.
Die Lesung aus „die verbrechen“ (Hanser, 2021) findet im Rahmen der Ausstellung „Mock Kings“ von Jala Wahid (01.04.–14.05.2023) statt. Im Freiburger Kunstverein münden Othmanns Gedichte in einen Austausch über Flucht und Vertreibung, Naturzerstörung in Kriegszeiten und eine Diskussion zu Identitätskategorien mit Kuratorin Theresa Roessler. In ein Gespräch, das mit dem Newroz Fest und den Verbrechen an der Archäologie thematisch Brücken zur aktuellen Ausstellung schlägt.
Die 1993 geborene Autorin erhielt für ihren Debütroman „Die Sommer“ den Mara-Cassens-Preis 2020, gewann den Lyrik-Preis des Open Mike und den Publikumspreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Seit 2021 schreibt Ronya Othmann für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung die Kolumne „Import Export“.
Eine Veranstaltung des Kunstverein Freiburg in Kooperation mit dem Literaturhaus Freiburg, der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg und der Buchhandlung jos fritz
Weitere Informationen zur Ausstellung: www.kunstvereinfreiburg.de
Datum: 20.04.2023, 19 Uhr
Ort: Kunstverein Freiburg, Dreisamstraße 21
Eintritt frei
Julia Willmann und Alexandra Junge: Ganz oben fliegt Lili
Wilder Freitag mit Loopings und Live-Zeichnen (ab 6 Jahre)
Beim Versuch, aus der Stube hinaus ins Licht zu gelangen, prallt die kleine Fliege Lili so heftig mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe, dass sie ihr L verliert. Als „keine Fiege ii“ findet sie ins Freie und macht sich auf eine weite Reise. Denn kaum geschlüpft, weiß ii genau, wo sie hingehört: in die Alpen! Ihr Glück bei diesem tollkühnen Plan: Als Schwebfliege hat ii gelbe Streifen, und so sehr sie auch beteuert, eine „Fiege“ zu sein, fressen will sie niemand.
Der neue Kinderroman der Autorin und Drehbuchschreiberin Julia Willmann, ausgezeichnet mit dem Mannheimer Feuergriffel, ist eine Liebeserklärung an die entzückendste Fliege der Welt, wunderschön bebildert von der Freiburger Bilderbuchkünstlerin Alexandra Junge. Und keineswegs nur ausgedacht: „Ganz oben fliegt Lili“ (Peter Hammer, 2023) beruht auf ausführlichen Recherchen der Autorin zur Schwebfliege, die als eine der wichtigsten Bestäuberinnen im Ökosystem in ihrem kleinen Leben viele tausend Kilometer zurücklegt.
Gefördert von der Volksbank Freiburg
Datum: 21.04.2023, 15–16 Uhr
Ort: Literaturhaus Freiburg, Bertoldstraße 17
Eintritt: 6/4 Euro
Lesung und Vernissage mit der preisgekrönten Schriftstellerin, Lyrikerin und Übersetzerin
Esther Kinsky
Freitag, 21.4., um 19:00 im Kommunalen Kino.
In ihrem neuen Buch „Weiter Sehen“ kehrt Kinsky (Suhrkamp-Verlag 2023) zurück in die Landschaft zwischen Ungarn, Rumänien und Serbien und erweckt ein verfallenes mozi (ung. für Kino) wieder zum Leben.
Nach der Lesung Vernissage Ihrer Fotos „Weiter Sehen“ in der Galerie mit ungarischer Musik, Sekt und Häppchen: https://www.koki-freiburg.de/weiter-sehen/